image_pdfTélécharger l’article en PDF

Obwohl die Erinnerung an den Sommer 2003 und seine 19.000 Todesfälle noch allgegenwärtig ist, zeigen die Regelmäßigkeit, Intensität und Dauer der Hitzewellen, dass es sich längst nicht mehr um ein einmaliges Ereignis handelt.

2003 hat zudem schmerzlich das hohe Alter mit einer erhöhten Sterblichkeit verknüpft.

Glücklicherweise zeigen die letzten Jahre, dass in den Pflegeheimen die Lehren aus der Vergangenheit zu einer Situation geführt haben, die besser unter Kontrolle zu sein scheint[i].

Dennoch bleibt noch viel zu tun, damit die Sommermonate sowohl für das Personal als auch für die Bewohner „normale“ Jahreszeiten bleiben.

In diesem Artikel, der sich sowohl an Gebäudeplaner als auch an Leiter von Einrichtungen für ältere Menschen richtet, schlagen wir eine Bestandsaufnahme sowohl der rechtlichen als auch der technischen Aspekte vor, damit alle Beteiligten die Hebel für sommerlichen Komfort effektiv nutzen können.

Beobachtete Hitzewellen und Hitzeperiode
Abbildung 1: Seit 1947 in Frankreich beobachtete Hitzewellen – Quelle: Météo France

Kühlung und Lüftung: Begriffe klären

In der Welt von Planungsbüros und Architekten ist die Unterscheidung recht klar: Kühlung wird ausschließlich mit Klimaanlagen in Verbindung gebracht, während Lüftung oft auch Deckenventilatoren umfasst, die die gefühlte Temperatur senken.

Allerdings verbinden die Vorschriften zum „Lüften“ in Einrichtungen für ältere Menschen diesen Begriff mit „Kälteerzeugung“.

Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir, um klare Begriffe zu verwenden, drei mögliche Situationen darstellen:

  • Klimatisierung
  • Deckenventilatoren
  • Hybride Kühlung, die die Kombination von Klimatisierung und Deckenventilatoren beschreibt

Hitzewellen und Gesundheitsschutz in Pflegeheimen: Welche konkreten Maßnahmen?

Die zwischen 2004 und 2005 veröffentlichten Vorschriften führten zu einer neuen Anforderung: die Bereitstellung eines klimatisierten Raums, der für mobilitätseingeschränkte Bewohner zugänglich ist und eine signifikante Anzahl von Bewohnern aufnehmen kann.

Diese Vorschriften sind:

  • Verordnung Nr. 2005-768 vom 7. Juli 2005[ii]: Sie verpflichtet Einrichtungen, die ältere Menschen beherbergen, einen Raum oder eine Einrichtung mit einer festen Klimaanlage auszustatten.
  • Verordnung vom 7. Juli 2005 & Verordnung vom 8. August 2005[iii]: Sie legen die Anforderungen des „Plan Bleu“ (Organisationsplan für gesundheitliche oder klimatische Krisen) sowie die Bedingungen für die Installation einer Klimaanlage oder die Bereitstellung eines gekühlten Raums fest.

Die „signifikante Anzahl von Bewohnern“ bleibt recht unklar und liegt im Ermessen der Einrichtungsleiter. In der Praxis wird oft der Speisesaal zum Zufluchtsort bei starker Hitze.

Dies stellt jedoch ein praktisches Problem für einige fragile Bewohner dar, deren Gesundheitszustand es nicht erlaubt, ihren Wohnraum zu verlassen. Sie müssen daher in ihren meist nicht klimatisierten Zimmern bleiben, deren Temperaturen sehr hoch steigen können.

Weitere Maßnahmen werden umgesetzt (Schulung des Personals, Plan Bleu, Wetterwarnungen usw.), hier beschränken wir uns jedoch auf die thermischen Aspekte.

Lösungen zur Verbesserung des sommerlichen Raumkomforts werden von der Caisse Nationale de Solidarité pour l’Autonomie[iv] (CNSA) finanziert. Diese beinhalten eine breite Palette von Maßnahmen zur Reduzierung der Hitzeexposition und zur Förderung der natürlichen Belüftung. Häufig kommen dabei auch Deckenventilatoren zum Einsatz, wie z. B. in den Regionen Centre-Val de Loire und Bourgogne Franche-Comté.

Zu den sommerlichen Komfortlösungen zählen außerdem: Sonnenschutzvorrichtungen, Dach- und Wanddämmung, außenliegende Sonnenschutzfolien, Rollläden, nächtliche Überlüftung usw.

RE2020, Gesundheitseinrichtungen und Pflegeheime: Bald Änderungen bei Neubauten?

Die RE2020 wird ab dem 1. Januar 2026 auf bestimmte tertiäre Gebäude ausgeweitet, die bisher der RT2012 unterlagen:

  • Hotels,
  • Restaurants,
  • Geschäfte,
  • Einrichtungen für Kleinkinderbetreuung (Kitas, Spielgruppen),
  • Universitätsgebäude,
  • Mediatheken und Bibliotheken,
  • Gesundheitseinrichtungen (Arztpraxen, Krankenhäuser usw.) und Pflegeheime,
  • Turnhallen, Sport- und Umkleideräume,
  • Gebäude mit industrieller oder handwerklicher Nutzung,
  • Flughafenterminals.

Die Entwurfsdekrete wurden einer öffentlichen Konsultation unterzogen[v], die seit Juni 2025 abgeschlossen ist.

Damit wird in neuen Pflegeheimen der sommerliche Komfort deutlich besser berücksichtigt, insbesondere durch die Einführung des Indikators DH (Grad-Stunden), der Überhitzungen durch eine bessere Planung vermeiden soll.

In den Zimmern schreibt die RE2020 vor, den sommerlichen Komfort ohne systematische Klimatisierung anzustreben.

Eine Klimaanlage kann jedoch in Situationen, in denen Hygiene- oder Sicherheitsvorschriften das Öffnen der Außenfenster verbieten (bei besonders gefährdeten Patienten) zum Einsatz kommen. Für alle anderen Bereiche können Deckenventilatoren voll zum Einsatz kommen.

RE2020, Gesundheitseinrichtungen und Pflegeheime: Bald Änderungen bei Neubauten?

Die RE2020 wird ab dem 1. Januar 2026 auf bestimmte tertiäre Gebäude ausgeweitet, die bisher der RT2012 unterlagen:

  • Hotels,
  • Restaurants,
  • Geschäfte,
  • Einrichtungen für Kleinkinderbetreuung (Kitas, Spielgruppen),
  • Universitätsgebäude,
  • Mediatheken und Bibliotheken,
  • Gesundheitseinrichtungen (Arztpraxen, Krankenhäuser usw.) und Pflegeheime,
  • Turnhallen, Sport- und Umkleideräume,
  • Gebäude mit industrieller oder handwerklicher Nutzung,
  • Flughafenterminals.

Die Entwurfsdekrete wurden einer öffentlichen Konsultation unterzogen[v], die seit Juni 2025 abgeschlossen ist.

Damit wird in neuen Pflegeheimen der sommerliche Komfort deutlich besser berücksichtigt, insbesondere durch die Einführung des Indikators DH (Grad-Stunden), der Überhitzungen durch eine bessere Planung vermeiden soll.

In den Zimmern schreibt die RE2020 vor, den sommerlichen Komfort ohne systematische Klimatisierung anzustreben.

Eine Klimaanlage kann jedoch in Situationen, in denen Hygiene- oder Sicherheitsvorschriften das Öffnen der Außenfenster verbieten (bei besonders gefährdeten Patienten) zum Einsatz kommen. Für alle anderen Bereiche können Deckenventilatoren voll zum Einsatz kommen.

Hybride Kühlung

Konkrete Erfahrungsberichte

In zwei Einrichtungen in Voiron hat die Einführung von Deckenventilatoren in den Zimmern das Empfinden der Bewohner deutlich verbessert.

Vor der Installation empfanden 100 % der Befragten die Temperatur während der heißesten Perioden als unerträglich, was sich negativ auf die körperliche Aktivität auswirkte.

Nach der Installation betrachteten 60 % der Befragten die Situation als erträglich bzw. sogar als völlig erträglich. 78 % bewerteten die Deckenventilatoren als leise oder sehr leise, und 79 % gaben an, dass die Vorteile der Deckenventilatoren die Nachteile bei weitem überwiegen.

Weitere Aussagen von Leitern anderer Einrichtungen stützen diese Beobachtungen:

  • Leiterin des Pflegeheims Bellevue in Decazeville: Die Deckenventilatoren haben unseren Komfort im Sommer wie im Winter deutlich verbessert und zudem unser Problem der niedrigen Deckenhöhe dank ihrer reduzierten Bauhöhe gelöst.
  • Leiter des Pflegeheims Les Sénioriales (Cannes): Diese Geräte sind perfekt für Räume geeignet, die von älteren Menschen genutzt werden, da der installierte Deckenventilator die Luft horizontal über 360 Grad verteilt. Die Luft gleitet entlang der Decke und verhindert so das Gefühl von gerichteten kalten Luftströmen auf die Bewohner. Besonders geschätzt wird ihr leiser und unauffälliger Betrieb (kein Stroboskopeffekt im Vergleich zu den Lichtpunkten).

Bemerkenswert ist, dass die vortexpalettenlosen Deckenventilatoren der Marke Exhale in Einrichtungen für ältere Menschen sehr geschätzt werden. Sie erzeugen einen sanften, gleichmäßig im Zimmer verteilten Luftstrom, der den Bedürfnissen der Bewohner gut entspricht.

Hybride Kühlung

Auszug aus einem Artikel der Dauphiné Libéré, in dem der Deckenventilator Exhale erwähnt wird[vii]

Welche Grenzen gibt es beim Nutzen von Deckenventilatoren in Pflegeheimen?

Ein gefühltes Temperaturgewinne von 3 bis 4 °C in den Zimmern durch Deckenventilatoren zu erzielen, ist selbstverständlich ein großer Vorteil, der natürlich durch eine Verbesserung der Gebäudehülle weiter verstärkt wird.

Hinzu kommt, dass Deckenventilatoren über einen weiten Temperaturbereich wirksam bleiben. Eine Veröffentlichung der Universität Berkeley[viii] (anders als die vorherige) zeigt, dass sie das Temperaturempfinden bis zu 43 °C verbessern. Idealerweise sollte man natürlich unter 28 °C bleiben, aber dies verdeutlicht die Handlungsspielräume dieser Lösung.

Wie kann man aktiv werden?

Für Einrichtungen, die gefährdete Personengruppen betreuen, sind leichte materielle Anschaffungen oder Investitionen relativ zugänglich: Klimaanlagen, Deckenventilatoren, Sonnenschutzvorrichtungen, Schutzfolien, Rollläden…

Die von der CNSA finanzierten Investitionshilfspläne für Immobilien sind hingegen großen Renovierungs- oder Neubauprojekten vorbehalten (≥ 800 000 € seit 2022). Sie beinhalten automatisch Anforderungen an die Energieeffizienz.

Die Berücksichtigung des sommerlichen Komforts kann zudem auf die Regionalberater und Koordinatoren für Energie- und Ökologische Transformation im Gesundheitswesen (CTEES) zurückgreifen, die innerhalb der ARS tätig sind. Wie die CNSA berichtet: „Seit 2022 wurden bereits mehr als 5200 Einrichtungen, davon 3600 im medizinisch-sozialen Bereich, von über 150 CTEES bei Diagnosen und Begleitungen unterstützt“[ix].

Wie kann man aktiv werden?

Das Ziel besteht darin, den sommerlichen thermischen Komfort bereits bei der Planung oder Renovierung von Einrichtungen, die vulnerable Personen aufnehmen oder betreuen, zu berücksichtigen. Diese CTEES ermöglichen insbesondere innerhalb der Gesundheits- und Sozialpflegeeinrichtungen die Durchführung von Energieaudits und die Initiierung von Aktionsplänen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Verbesserung der Luftqualität.

Es ist außerdem auf die spezielle Plattform der ANAP[x], der Nationalen Agentur für die Leistungsfähigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen, hinzuweisen, die ausschließlich Fördermittel für ökologische Projekte bereitstellt. Über den obigen Link genügt ein Klick auf „Starten“ und die Auswahl von „Anpassung an den Klimawandel“, um eine Liste verfügbarer Förderungen zu erhalten.

Ergänzend dazu können die Leitungen der Einrichtungen auch Kontakt zu den OPQIBI-zertifizierten Ingenieurbüros in ihrer Region aufnehmen, die in der Lage sind, Energieaudits durchzuführen[xi].

Dies ist umso sinnvoller, da heute mit dem „Tertiärdekret“, das eine erhebliche Senkung des Energieverbrauchs in tertiären Gebäuden über 1000 m² vorschreibt, ein umfassendes Energieaudit durchgeführt werden kann, das insbesondere die sommerliche Überhitzung berücksichtigt. Darüber hinaus beinhalten die Audits die Bewertung möglicher finanzieller Hebel, wie z. B. Energieeinsparzertifikate (CEE).

Zur Unterstützung der Energieanalyse sei zudem auf einen neuen Referenzrahmen für den sommerlichen Komfort in Gebäuden, Héolem, hingewiesen. Soweit uns bekannt, ist dies die einzige Initiative, die sich vollständig diesem Thema widmet, während andere Labels die Gesamtmerkmale von Gebäuden berücksichtigen[xii].

Auf Grundlage dieser verschiedenen Elemente sind die Verantwortlichen der Einrichtungen, die unsere Älteren betreuen, sowie die Planer in der Lage, auf einer soliden Basis zu handeln.

Danksagungen

Für alle zuvor bereitgestellten Informationen sowie für ihre sorgfältige Korrektur und Überarbeitung dieses Artikels danken wir Murielle Blondeau, Transition Managerin, spezialisiert auf die Leitung medizinisch-sozialer Einrichtungen, und Direktorin von SERENALLIANCE.

[i] Im Jahr 2025, trotz zweier Hitzewellen, schätzte Santé Publique France die Anzahl der überzähligen Sommer-Todesfälle auf 760: siehe https://www.santepubliquefrance.fr/content/download/739261/4741467?version=1 und https://www.santepubliquefrance.fr/determinants-de-sante/climat/fortes-chaleurs-canicule/documents/bulletin-national/canicule-et-sante-exces-de-mortalite.-bulletin-du-11-septembre-2025

[ii] Dekret vom 7. Juli 2005: https://www.legifrance.gouv.fr/loda/id/JORFTEXT000000259713/

[iii] Verordnung vom 7. Juli 2005: https://www.legifrance.gouv.fr/loda/id/JORFTEXT000000633683
Verordnung vom 8. August 2005: https://www.legifrance.gouv.fr/loda/id/LEGIARTI000030238866/2005-08-19

[iv] Französische Gesellschaft für Notfallmedizin – DER RECHNUNGSHOF HINTERFRAGT DIE RESILIENZ VON GESUNDHEITS- UND SOZIALEN EINRICHTUNGEN GEGENÜBER HITZEWELLEN – https://www.sfmu.org/fr/actualites/actualites-de-l-urgences/la-cour-des-comptes-s-interroge-sur-la-resilience-des-etablissements-sanitaires-et-medico-sociaux-face-aux-vagues-de-chaleur/new_id/69723?

[v] Zugriff über Vie Publique: https://www.vie-publique.fr/consultations/298780-projet-de-decret-performance-energetique-constructions-de-batiments

[vi] Siehe Artikel (auf Englisch): https://vcresearch.berkeley.edu/news/hybrid-cooling-leads-significant-energy-savings-tropical-office-buildings

[vii] Der vollständige Artikel ist hier verfügbar: https://www.ledauphine.com/societe/2024/08/18/voiron-isere-canicule-apres-de-menus-travaux-un-ete-plus-serein-a-l-ehpad-voironnais

[viii] Eine Zusammenfassung auf Englisch ist hier verfügbar: https://www.linkedin.com/pulse/when-fans-safe-harmful-during-extreme-heat-stefano-schiavon-udfqc/ – die vollständige Version ist auf ScienceDirect verfügbar: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0360132325007413?via%3Dihub

[ix] Veröffentlichung hier verfügbar: https://www.cnsa.fr/actualites/plan-daide-linvestissement-2023-un-bilan-positif?

[x] ANAP-Plattform für ökologische Zuschüsse: https://www.anap.fr/s/financer-sa-transition-ecologique. Über den Link einfach auf „Starten“ klicken und dann „Anpassung an den Klimawandel“ wählen, um die Liste der verfügbaren Förderungen zu sehen.

[xi] Einfach die Adresse https://www.opqibi.com/recherche-plus eingeben, Region oder Departement angeben und den Code „1905“ für das tertiäre Energieaudit verwenden.

[xii] Viele weitere Umweltlabels helfen, Gebäude zu verbessern, sei es im Neubau oder bei Renovierungen, einschließlich Berücksichtigung des Sommerkomforts. Beispiele: HQE, Bâtiments Durables, BREEAM…